Modellbahn

"Württemberger" made in Uhingen - und anderswo
Die Bottwartalbahn und ihre Fahrzeuge als Modellspielwaren

Mittagszug nach Beilsten im gleißenden Sonnenlicht bei Lichtenberg? Alles ist echt an diesem Foto, das genau so vor Ort im schönen Tal aufgenommen wurde - nur dass Lok und Wagen Miniaturen sind, vom Hersteller Bemo. Der dritte Wagen ist Eigenbau

Spielen ist gesund! Aber Spielen befördert auch schöpferische Kraft, Vorstellungsvermögen und die viel beschriebenen Visionen. Man muss deshalb nicht zum Arzt gehen: Vorher führt der Weg beim Modellbahnhändler vorbei: Denn die Bottwartalbahn gibt es als Modelleisenbahn, mitsamt den weiteren Modellen, die das einstige System staatliche Schmalspurbahnen Württembergs zum Vorbild haben. Achtung! Das Spiel mit der Modellbahn - und mit den schönen Modellfahrzeugen der Bottwarbahn im Besonderen - kann suchtähnliche Zustände, Abhängigkeiten (Suche der ständigen Nähe zum elektrischen Transformator, vulgo Trafo, der Modellbahn) und die zeitweise Vernachlässigung häuslicher und anderer Pflichten mit sich bringen. Suchtverstärkend wirkt der Besuch der Öchsle-Museumsbahn (www.oechsle-bahn.de) - denn dort kann man die Aura der Bottwarbahn in echt erleben. Heilanzeigen sind bisher kaum bekannt. Langfristige Therapie: Vielleicht hülfe der Bau einer wirklichen neuen Bottwarbahn?

Die wichtigsten Modelle und Bauteile in der zimmergängigen Baugröße HOe stellen wir in den folgenden Pdf-Dateien vor. Modelle in anderen Baugrößen/Maßstäben berücksichtigen wir vorläufig nicht, da sie stets nur begrenzt und vorübergehend oder meist nicht mehr erhältlich sind und nicht mehr nachproduziert werden. Das gilt auch für diverse Kleinserienmodelle in HOe, die es nicht mehr gibt. - Fahrzeugtypen, die auf den folgenden Seiten nicht dargestellt werden (wie z.B. Drehschemelwagen für Langholz), hat die Bottwarbahn nicht besessen.

Hinweis: Die Baugröße HOe (gesprochen: Ha-Null-E) besitzt den Maßstab 1:87 (gesprochen: eins zu 87). Das heißt, die Modelle sind 87 mal kleiner als das Vorbild (anders ausgedrückt: Stellt man 87 Modelle des gleichen Fahrzeugs hintereinander oder aufeinander, ist der Stapel so lang oder hoch wie das echte Fahrzeug). Dieser krumm erscheinende Maßstab ergibt sich aus der ursprünglichen - aus England kommenden, daher ursprünglich in britischen Zoll gemessenen - Modellbaugröße Spur 0  (Null), abgeleitet von der größeren Baugröße Spur 1. In den 1930er Jahren gelang es den ersten Herstellern, Modelle herauszubringen, die um die Hälfte kleiner waren als die vormalige Spur 0 - daher "Halb-Null" = HO. Bis heute fährt der Großteil aller Modelleisenbahnen auf der HO-Spur (16 mm), wie von Fleischmann, Roco, Trix oder Märklin.

Hochwertiges "Spielzeug": Die Bottwarbahn in der Hand (Metallbausatz von Bemo)

Die Nachbildung einer Schmalspurbahn besitzt den gleichen Maßstab, also auch 1:87 (bei einer echten großen Schmalspurbahn sind die Fahrgäste und Eisenbahner körperlich auch nicht kleiner als bei einer normalspurigen Bahn). Da sich die Spurweite - der Schienenabstand - jedoch unterscheidet, kann eine Schmalspurbahn auch im Modell nicht auf dem gleichen Gleis fahren wie eine Normalspurige. Für die Nachbildung der 750-mm-Spur des Vorbildes hat man für den Modellbau im Maßstab 1:87 die 9-mm-Spur gewählt. Das entspricht von den Proportionen her wieder dem gleichen Verhältnis wie beim Vorbild: Die 750-mm-Schmalspur ist etwas breiter als die "halbe" Normalspur von 1435 Millimetern. Auf dem Modellbahnsektor ist für die Nachbildung von Schmalspurbahnen, die beim Vorbild auf 750 mm fahren, der Zusatzbuchstabe "e" (für: Engspur) vergeben worden. So erklärt sich die Bezeichnung der Baugröße HOe.

Es geht ordentlich abwärts von Beilstein gegen Oberstenfeld: Mittagszug unterwegs nach Marbach. Diesellok und Zweiachser (links) von Bemo; Vierachser Eigenbau.

Infozettel Fahrzeuge der Bottwarbahn, Baugröße HOe -> Pdf-Datei

Infozettel "Zuglaufschilder" als hübsches Detail zu den Personenwagen -> Pdf-Datei

Infozettel Gleismaterial und Zubehör für Baugröße HOe -> Pdf-Datei

Infozettel Gebäude für Baugröße HO/HOe nach Vorbildern der Bottwarbahn oder des Systems staatliche württembergische Schmalspurbahnen -> Pdf-Datei

Wo kann man Modelle von Bemo kaufen? Eine Händlerübersicht bietet Bemo unter der Rubrik Service/Fachhändler.

Oben | Bottwartal-Dampflok Typ Klose (1894) als Modell von Bemo - leider nicht mehr erhältlich. Dahinter als Eigenbau der Sommerwagen - wie er im Bottwartal fuhr - auf Grundlage eines offenen Schmalspur-Güterwagens württembergischer Bauart (Osm) von Bemo. Dahinter der 1894 für den Tourismusverkehr im Bottwartal speziell entwickelte lange Personenwagen vom Typ BCi wü 94 (mit dieser Beschriftung ein Modell aus Sonderserie "Württemberg" von Bemo, 1995 - in der "Normalausführung" der Bundesbahn ist der Wagen nach wie vor zu haben, Artikel 3013 813). Die Lackierung der Lok, die fast nur zur Zeit der "Länderbahn" (Württembergische Staatsbahn zur Königszeit) fuhr, ist schwarz. Nach unserem Forschungsstand trugen die Lokomotiven in Württemberg zumindest etwa ab 1890 eine schwarzgraue Lackierung mit (theoretisch) roten Rädern. Die Gehäuseflächen der Loks waren mit dünnen rote Zierlinien (ähnlich wie in Preußen) eingefasst, die allerdings nicht lange hielten und in der Praxis kaum sichtbar waren. Siehe hierzu auch die Angaben unter www.hafenbahnhof.de -> Anstrich und Bezeichnung