Bottwartalbahn Bottwartalbahn

Kleindenkmale

Der Bahnwanderweg Bottwartalbahn
Ein spannendes touristisches Angebot

  
Der Bahndamm zwischen Steinheim und Kleinbottwar

Wir sind auf einer Bahntrasse ... - ?  D a s  wissen heute sicherlich die wenigsten Wanderer und Radler auf dem Teilstück des Alb-Neckar-Weges durchs Bottwar- und Schozachtal. Siehe auch http://www.heilbronnerland.de/Redaktion/details/Alb-Neckar-Weg
Woher sollten sie es auch erfahren? Denn vor Ort gibt es fast nur die Hinweise an den Stationsgebäuden der ehemaligen Bahnhöfe. Dabei würde es manchem sicherlich Spaß machen, zu erfahren, was denn das für eine Bahn war, die da fuhr.


So sieht sie aus, die Informationskette, die dem Tourist inzwischen an etlichen Stellen im Bottwar- und Schozachtal begegnet - und die nach und nach dichter geknüpft wird.
:: Eine Kilometertafel im Eisenbahnstil zeigt von weitem den Standort an.
:: Ein stilechter Betonpfahl der Eisenbahn für Signaltafeln an der Bahnstrecke dient der unübersehbaren Platzierung - so ist das System mit keiner anderen Beschilderung zu verwechseln.
:: Die Infotafeln und Pfähle stehen nur immer genau dort, wo die Bahn fuhr oder wo gar noch ein Relikt vorhanden ist.
:: Jede Infotafel behandelt ein anderes Thema, das sich auf die jeweilige Örtlichkeit bezieht. Doch gibt es parallel immer auch wechselnde Hintergrundinformationen.
:: Ein sozusagen wandernder Punkt rechts auf der Tafel zeigt an, wo etwa man sich auf der Gesamtstrecke Marbach - Heilbronn befindet. Genannt sind die Kilometerangaben der nächsten (ehemaligen) Bahnstationen.
:: An einzelnen Orten gibt es nicht nur die Infotafeln, sondern auch von uns seit 1994 oder 2015 eingerichtete Kleindenkmale, also Neu-Relikte, die zuvor nicht vorhanden waren.

Wo stehen die Infotafeln und wo befinden sich die Kleindenkmale?
Das zeigt im Groben diese Grafik (Pdf) - und die Rubrik Relikte.
Ein Prospekt über den Bahnwanderweg ist geplant. Detailkarten werden folgen.
Warum zeigen wir die Infotafeln hier nicht in Großansicht? Weil wir wollen, dass Sie das schöne Bottwar- und Schozachtal besuchen - und sich dafür in Ruhe Zeit nehmen.

Was ist die Aufgabe der Kleindenkmale?
:: Die Kleindenkmale sind Denkmale im praktischen, nicht im historischen oder juristischen Sinn. Sie haben ganz konkreten Bezug zur Bottwartalbahn.
:: Es werden nur solche Bestandteile verwendet, die entweder von der Bottwarbahn oder den systemgleichen anderen staatlichen Lokalbahnen in Württemberg stammen oder diesen entsprechen. Oder sie kommen aus dem "Baukastensystem" an Normteilen der ehemaligen Bundesbahn, wie sie noch lange auch auf der Bottwarbahn zum Einsatz kamen.
:: Daher wird Mancher die andernorts so beliebten großen Eisenbahnsignaltafeln oder -flügel oder dergleichen "vermissen". Aber solche Dinge hat es bei dem schlichten System der Lokal- und Zweigbahnen, zu denen die Bottwarbahn gehörte, grundsätzlich nicht gegeben. Daher verwenden wir sie nicht. Wir zeigen nur, was an hier an dieser Bahn in dieser Art in Verwendung war. Unser Maßstab ist das Original! - kein Wunschdenken.

Ein Hinweis zu den Kilometertafeln - weil es bestimmt die Kinder wissen wollen: Die oberen Ziffern geben - wie bei der Eisenbahn auch - die vollen Kilometer an. Die Ziffer darunter nennt die Hektometer, also die zusätzlichen hundert oder mehr Meter, um welche die Tafel von der letzten vollen Kilometerzählung entfernt steht. Zur Vereinfachung zeigt die Ziffer nur ein Zehntel des Wertes: Eine Drei steht also für 300 Meter. Die Kilometrierung der Bottwarbahn beginnt natürlich in Marbach und führt nach Heilbronn Süd - und da sie nur in einer Richtung verläuft, ist die Zuordnung immer eindeutig, so dann man nicht nach der Fahrtrichtung unterscheiden muss. Schauen Sie bei Ihrer nächsten Zugfahrt einfach einmal aus dem Fenster ...


Bahndenkmal Marbach
Die Schmale und die Große


Das Kleindenkmal: Ein Radsatz (d.h. eine Wagenachse) eines Schmalspurfahrzeugs mit 75 cm Spurweite und ein Gleisstück württembergischer Bauart, baugleich zu dem bei der Bottwarbahn verwendeten Material. Rechts gegen den Bahnsteig die Infotafel.
Herkunft von Radsatz und Gleis: Öchsle-Museumsbahn, Landkreis Biberach


Treppe im Weinberg am Überweg repariert
Juni 2020 | Marbach | Bürgeraktion legt Hand an

 
Rechts: Steil geht es zum Bahngleis hinunter, das man am oberen Bildrand sieht. - Schon einen Tag nach der Baustelleneinrichtung hatten Vandalen die Absperrungen zerstört und und die Abdeckungen der Schalung umgeworfen.

Die Mitarbeiter der Bürgeraktion Bottwartalbahn schreiben nicht nur Bücher oder werben in der Politik für die Schiene: Zur Abwechslung gehörten im Mai und Juni 2020 Maurerkelle, Spitzhacke, Baueimer und Bohrmaschine zu den eingesetzten Geräten. Am Fußwegübergang in Kilometer 0+916 der Bottwarbahn, Markung Marbach Neckarhälde, waren die Trittstufen schadhaft, die zuführende Treppe stark mit Lehm zugesetzt und vor Bewuchs kaum mehr begehbar. Also wurde die Weinbergtreppe von Efeu, Sträuchern und zahlreichen Kilogramm Erdreich befreit, Trittsteine aufgerichtet, teils festbetoniert und alle weiterhin rutschigen Stellen hernach leicht mit Splitt bedeckt. Die stark abgebröselte Betontreppe direkt oberhalb des Fußweg-Bahnübergangs, Teil der Bahnanlage und ein Relikt der hier damals neuen Streckenführung von 1939, und ihre Flügelmauer wurden per Schalung und Betonauftrag instandgesetzt, soweit das ohne Anschluss für Druckwasser und Netzstrom mit einfachsten Mitteln möglich war. Rund 120 Kilogramm an Material - Sand, Zement, Wasser, Splitt - und die "Baustelleneinrichtung" mussten "auf dem Buckel" angeschleppt werden, denn diese Örtlichkeit hoch im Weinberg ist durch keine Straße zugänglich, nur über einen Fußpfad und die steile Wengertstaffel. Somit ist diese malerische Stelle sicherer als zuvor erreichbar. Der Zuweg bleibt eine klassische Wengerterstaffel, für die gilt: Betreten auf eigene Gefahr. Robustes Schuhwerk, Trittsicherheit und Vorsicht nötig - sehr schmale und enge Stufen, und nicht immer sind alle Steine fest. Aber diese Bauausführung ist in Württemberg seit mehr als 500 Jahren bewährt ...
  
Hier gab es zu tun - jetzt hält es hoffentlich wieder etliche Jahre. Die Begehung erfordert weiterhin Sorgfalt.  


Nach links folgt die Treppensektion unterhalb des Bahngleises, Richtung Neckartal - ein traumhafter Ausblick.

Achtung, dieser Streckenabschnitt ist nur über den Fußweg durch die Weinberge am Krankenhaus vorbei erreichbar oder über die Fußstaffel durch den Weinberg vom Neckartal-Radweg aus. Das Gleis der Deutschen Bahn im Bereich des Krankenhauses darf auf keinen Fall betreten werden.


Juni 2019 | Großbottwar | Tradition
Sanierte Eisenbahnbrücke wieder eingesetzt

 

Die alte Eisenbahnbrücke der Bottwartalbahn in Großbottwar vor Bahnkilometer 8+9 ist im Juni 2019 wieder eingebaut worden. Knapp ein Vierteljahr hatte sie zur Sanierung "Pause" gemacht und weilte dazu bei der Metallbaufirma Stigler in Großbottwar, die alle Metallteile fachgerecht und denkmalschonend auf Vordermann brachte. Ein modernes, höheres Geländer wurde behutsam angefügt, das ästhetisch besser passt als das um 1970 aufgeschweißte Geländer aus Rundrohr. Die Widerlager wurden vom Steinmetzbetrieb Dietl, Steinheim, sorgfältig instandgesetzt. Die Stadt Großbottwar hatte die Sanierung in Auftrag gegeben. Rund 180 000 Euro hat die Kommune in die Aktion investiert. Bürgermeister Ralf Zimmermann (mit Zuglaufschild) lobte die enge, rasche und sehr willige Zusammenarbeit aller Beteiligten an dem historischen Objekt, ob Behörden oder Unternehmer. Die Firma Stigler hat das Bauwerk nicht etwa sandgestrahlt, sondern schonend per Hochdruckstrahler bearbeitet, so dass alle alten gut erhaltenen Lackschichten erhalten bleiben konnten. Auf das Einölen mit einem konservierenden Spezialöl, das auch hinter alle Knotenbleche kriecht, die per Entrostung nicht erreichbar wären, wurde der neue Zweikomponentenlack aufgetragen. Der alte Stahl mit seinem hohen Gehalt an Kohlenstoff sei ungewöhnlich gut erhalten, so Firmenchef Thomas Stigler (zweiter von rechts) augenzwinkernd: "Die Brücke hält jetzt locker wieder hundert Jahre." Die Bürgeraktion Bottwartalbahn durfte bei der Brücke die neuen Infotafeln anbringen, die Thomas Stigler stiftete, und die historische bahnamtliche Brückennummer auflackieren.  


Das Foto zeigt die Vorbereitungen zum Ausheben der Brücke im Frühjahr 2019 (Bildquelle: Firma Stigler). Siehe Beitrag der Marbacher Zeitung.


10. August 2021 | Tradition
Wieder echte Eisenbahnsignaltafeln im Bottwartal
Sauserhof: Schilderpfosten am Bahndamm aufgestellt

 

Links | Wolfram Berner legt letzte Hand am "Signalbaum" an. Rechts | In Sichtweite der Signaltafel steht die Infotafel. Fotos: H.-J. Knupfer, Albrecht Ludwig

Großbottwar/Hof und Lembach | Rainer Lochmann strahlte: endlich echte Eisenbahnatmosphäre am alten Bahndamm. Für die sorgt ein "Schilderbaum" aus echten alten Signaltafeln der Eisenbahn, den die Bürgeraktion Bottwartalbahn jetzt Anfang August aufstellte. Das Relikt steht am Radwanderweg in Sauserhof direkt vor der Kreuzung mit der Straße nach Hof und Lembach. Das ist kein Zufall: Denn genau dort querte das Gleis der Lokalbahn das Sträßlein, und genau davor standen exakt diese Bahnschilder. Sie ermahnten den Lokführer, Warnsignale zu geben und das Tempo zu senken. Die Freude Lochmanns, Elektrounternehmer aus Großbottwar, wird verständlich, wenn man weiß, dass er vor rund 15 Jahren die alte Bahnstation 'Hof und Lembach' gekauft hat. Seither hat er für sich ein schmuckes Gewerbegebäude daraus gemacht. Vermietete Räume bieten weiteren Gewerbeplatz. Und das i-Tüpfelchen ist der Biergarten 'Bahnhöfle', der heute die Radler zur Einkehr lockt, wo einst das Güterverladegleis lag. Auch wenn Lochmann das bescheidene alte Gebäude aus praktischen Gründen sanieren und weitgehend neu bauen musste: Die alte bahnamtliche Höhentafel aus Gusseisen hat bei ihm einen Ehrenplatz. "Ich war in dem Bahnhöfle schon 1985 mal tätig, damals noch als Stift in der Ausbildung", weiß Lochmann. Als die Gemeinde das Anwesen dann 20 Jahre später zum Verkauf ausschrieb, war Lochmann sofort dabei. Gerne würde er noch weitere alte Bahnhofsgebäude der Bottwarbahn kaufen, schmunzelt er, am liebsten noch eines mit Biergarten: "Aber es ist keiner mehr frei." Auch für Hans-Joachim Knupfer von der Bürgeraktion erfüllt sich ein Wunsch. Schon als Kind habe er in einer Zeitschrift ein Bild gesehen, das das Zügle mit den Signaltafeln zeigte. Später lernte er, wo das Foto gemacht wurde: gleich gegenüber dem Bahnsteig 'Hof und Lembach'. Als er an einer stillgelegten anderen Bahnstrecke solche Signaltafeln entdeckte, war für ihn klar: Die kommen ins Bottwartal - an die besagte Stelle. Einfach war die Bergung von den über vier Meter langen und schweren Betonpfosten der Bundesbahn und das Abschrauben der verrosteten Schillder nicht, die Aufstellung, bei der Wolfram Berner half, auch nicht. Aber als Ehrensache der Aktivisten gilt: Es muss amtlich nach Eisenbahn aussehen, also werden die alten Teile verwendet. Knupfer: "Das ist unser Alleinstellungsmerkmal - schließlich sind das keine Straßenverkehrszeichen."

Und was bedeuten nun die Täfelchen: LP steht für Läuten und Pfeifen. "Die Lokomotiven hatten extra zwei verschiedene Signalgeber", so Knupfer: "Die Dampfpfeife hörte man schon von weitem - das Dampfläutewerk war für die Warnung der Fußgänger aus der Nähe." Spötter hätten aber die Buchstaben gerne als "laut pfeifen" gedeutet. Das Doppel-L darunter forderte sogar auf, bis zur nächsten Signaltafel nach dem Überweg durchgehend zu läuten. Und die Ziffern 1,5 stehen für die Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde am Bahnübergang. Normal war Tempo 30, wie Knupfer erläutert: "Aber vor 60 und 80 Jahren gab es für solche Strecken auch schon Fahrzeuge für Tempo 60, die hat nur die Bundesbahn nie gekauft." Wolfram Berner weiß über die Bedeutung der Station 'Hof und Lembach' zu berichten: Sie hätte wegen der Touristen, die zur Burg wandern wollten und sollten, zunächst einfach 'Lichtenberg' heißen sollen, dann 'Hof-Lichtenberg'. Nicht zuletzt habe der Landtagsabgeordnete Stockmayer, der "auf Lichtenberg" wohnte und bei der Regierung der größte Fürsprecher für den Bau der Bahn war, auf dem Name bestanden. Doch dann hätten sich die "Eingeborenen" von Hof und Lembach durchgesetzt. Groß sei die Güterverladung nicht gewesen, doch vor allem Wein sei - per Bahn, wie sonst - in den großen ovalen Holzfässern verschickt worden: "Den hat man auch in Stuttgart gerne getrunken." Sogar eine Zeichnung des Eisenbahn-Kranwägelchens, das die Fässer "lupfen" musste und am Bahnhöfle stationiert war, wurde aufgetrieben. Eine Informationstafel, die nun genau gegenüber dem Biergarten am Bahndamm steht, klärt die Nutzer des Wanderweges jetzt über die Chronik der kleinen Bahnanlage auf. Über der Infotafel prangt weit sichbar eine große Kilometertafel - "natürlich nach amtlichem Muster, aber für die moderne Bahn", wie Hans-Joachim Knupfer listig sagt.

Siehe auch Artikel der Marbacher Zeitung vom 11.08.2021


Bahndenkmal Oberstenfeld eingeweiht
Clevere Infrastruktur vor 120 Jahren
Weiteres "technisches Trittsteinbiotop" am Bahnwanderweg


Seit 14. Juli 2016 grüßt auf Markung Oberstenfeld ein weiteres Bahn-Kleindenkmal. Wir freuen uns sehr über die Einweihung durch Bürgermeister Markus Kleemann - auf dem Foto der dritte Mann von links auf dem Gleis, leicht gebückt mit dem "Kramper" in der Hand. Der Gemeinderat hatte im April 2016 unserem Vorhaben zugestimmt, und Markus Kleemann hat es freudig unterstützt. Wir danken ihm, den Räten sowie dem Bauhof Oberstenfeld für die Pfostenlöcher im schwierigen Untergrund, auf dem man - was wohl? - auf Bahnschotter stößt, natürlich auf den von vor 50 Jahren, und  für den Spendenaufruf im Gemeindeblatt. Wir freuen uns über die breite Unterstützung: der Firma bmk Steinbruchbetriebe, Talheim, für die Schotterspende und die kostenlose Zufuhr - es ging immerhin um 12 Tonnen Material für die 9 Meter Gleisjoch -, dem Bauunternehmen Erich Ungerer, Oberstenfeld, für den engagierten Einsatz zum kurzfristigen Transport des Gleisjoches aus Steinheim, sowie der Beschriftungsfirma Graf, Oberstenfeld. Natürlich gilt unser Dank nicht weniger den Geldspendern, die uns bei der Kostenseite den Rücken freihalten.

Links als erster - mit dem T-Schlüssel in den Händen - Albrecht Ludwig, Sohn des verstorbenen Beilsteiner Eisenbahner-Hauptschaffners und Rangierers David Ludwig. Er und sein Sohn Helmut sind uns mit Arbeits- und Tatkraft, flinkem Werkzeug und den hilfreichen Tipps der gelernten Techniker bereitwillig vor Ort zur Hand gegangen, was uns die Aktion sehr erleichtert hat.

    
Links Die bmk Steinbruchbetriebe Talheim, einst selbst reger Bahnkunde, spendeten uns netterweise sowohl Schotter wie Antransport. Rechts Erwin Ungerer von der Baufirma Erich Ungerer, Oberstenfeld, bringt das Gleisjoch aus Steinheim heran

Zu den verwendeten Elementen: Das Gleisstück stammt aus Steinheim, wo es bis Mitte Juni 2016 die damalige Denkmals-Dampflok trug. Da die Lok dort 1969 aufgestellt wurde, ist anzunehmen, dass das Gleisjoch 1969 aus einem Reststück auf dem Bahnhof Steinheim gewonnen wurde. Somit wäre es der letzte originale Gleisabschnitt der Bottwarbahn. Das Gleisjoch besitzt die originalen 9 m Länge, die es schon besaß, als es um 1925 von der Reichsbahn von irgendeiner regelspurigen Hauptstrecke in Württemberg kam und altbrauchbar auf den Lokalbahnen eingebaut wurde, wie hier im Bottwartal. Ironie des Schicksals: Wie man an den Stahlschwellen deutlich erkennt, wurden diese auf einer Seite nachträglich gekürzt und gestaucht. Mit einigem, aber doch nicht so großem Mehraufwand hätte man damals gleich das normalspurige Gleis auf der Bottwarbahn einbauen können! Zumal sowieso neue Durchbrüche für die Befestigung der Schienenschrauben eingestanzt hatten werden müssen - wie man auch heute noch gut sieht. Die Schienen sind von der württembergischen Bauform D (Metergewicht 33 kg), die ab 1880 eingeführt wurde (damals gab es noch gar keine Lokalbahnen). Als gut 40 Jahre später die Reichsbahn den Oberbau auf den Hauptstrecken verstärkte, sprich durch neues, stabileres Material ersetzte, wanderten die alten Schienen auf die Lokalbahnen ab. Sie ersetzten dort - auf der Bottwarbahn - das schwächere, eigens ab 1891 für die Schmalspur eingeführte Profil M (Metergewicht 20 kg). Somit lag sozusagen auf der Bottwarbahn ab den 1920er oder 1930er Jahren ein "Schnellzuggleis", wesentlich stabiler als das ursprüngliche Material. Somit gibt auch das Denkmal Oberstenfeld nun mehrfach ein Stück Zeitgeschichte wieder: vom schwäbisch-(zu)-sparsamen Gleisumbau bis zu fast 50 Jahren "Trägerschaft" einer Denkmalslok im Freien - heute auch längst eine unzeitgemäße, überholte Einrichtung.

  
Links Oh weh, wenigstens vier der Stahlschwellen sind durch 47-jährige Beträufelung mit "Steinheimer Lok-Tropfen" (d.h. 1 Teil Wasser, 1 Teil chemisch aggressiver Schwefel aus Ruß und Schlacke von der Lokomotive, 1 Teil Stahl von der Lok selbst ...") zu einem Fünftel bis einem Viertel ganz weggerostet. Das konnten wir leider erst sehen, nachdem wir das Gleis erworben hatten und die Lok verschwunden war. Hätten wir doch lieber - wie ursprünglich geplant - gleich ein komplettes "gutes" Joch aus Ochsenhausen übernommen ...  Zum Glück half Ochsenhausen unbürokratisch und zuverlässig - sprich wie gewohnt! - mit vier Tauschschwellen und dem nötigen Kleineisen, sprich Bolzen und Muttern SW 32. Rechts Mit der Hilfe von Albrecht und Helmut Ludwig als stützenden Händen war der Austausch dann auch nicht schwierig. Dann wurde das Gleisstück noch "ins Wasser gesetzt" sowie in die korrekte Neigung gelegt, schließlich geht es den "Buckel" nach Beilstein hinauf, das muss stimmen ... Die Einschotterung war mühsame Handarbeit, doch was andere in der Muckibude machen ...

Die Schienenprofile zeigen auf der Seite das Walzzeichen "B.V.G. Bochum 1894". Dies ist die Kennzeichnung des Lieferanten (Bochumer Verein für Gussstahlfabrikation - damals ein bekannter Hersteller) sowie das Herstellungsjahr. Zufälligerweise ist es das gleiche Jahr, in dem die Bottwarbahn eröffnet wurde. Doch wie beschrieben, wurden diese Schienen damals noch nicht im Bottwartal verwendet, sondern auf einer anderen Strecke im Land (jedenfalls einer Hauptverkehrsstrecke, keiner Lokalbahn).


Albrecht Ludwig ließen die Walzzeichen an der Schiene keine Ruhe - er schuftete so lange, bis die spärlichen Konturen wieder als "Rost auf Rost" sichtbar waren. Lackierte Schienen gibt es bei der Eisenbahn nicht!

Die Warnkreuze entsprechen der von den 1920er Jahren bis 1957 üblichen Form in waagerechter Anordnung und - im gezeigten Fall - mit nur zwei roten Enden. Speziell diese Version ist am Denkmal Oberstenfeld nun eigentlich fehl am Platze: Sie galt nur für beschrankte Wegüberfahrten. Im hiesigen Fall gab es nie eine Schranke. Wir haben jedoch diese Ausführung gewählt, einerseits weil sie Aufmerksamkeit erweckt - und zum anderen, weil diese Form eines Verkehrszeichens seit 60 Jahren nicht mehr amtlich ist und somit auch "von Amts wegen" keine Verwechslungsgefahr besteht. Außerdem müssen Verkehrszeichen längst reflektieren, was die vorliegenden Warnkreuze nicht (mehr) tun. Und laut Rechtsprechung müssen Verkehrszeichen, die nicht der StVO entsprechen, nicht beachtet werden ... Selbstverständlich sind die verwendeten Kreuze modernen Ursprungs und wurden von uns lediglich abgelängt sowie lackiert.

Die Schienenprofile, an denen die Warnkreuze stilecht befestigt sind, stammen von einer Grubenbahn und haben die Form S 18. Das entspricht somit fast - wenn auch nicht ganz - der Dimension der ursprünglichen Schienen der Bottwarbahn. Und die Verwendung alter Schienen als Pfosten für bahnbezogene Verkehrszeichen war üblich. Profile der Form S 20 konnten wir in der Kürze der Zeit nicht auftreiben - für das "nächste Mal" haben wir aber welche in Aussicht.

Der württembergische Neigungsanzeiger fand sich noch im Jahr 2012 als Relikt an der einstigen Bahnstrecke Freiberg am Neckar (d.h. "Benningen-Heutingsheim") - Bietigheim, die seit 1945 nicht mehr in Betrieb war. Die Stadt Freiberg stimmte netterweise dem Abbau zu. Der Stahlbetonpfahl (!) - wie fortschrittlich für die württembergische Staatsbahn - war nicht mehr zu retten. Stattdessen haben wir gemäß der Musterzeichnung der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen ein T-Profil aus Stahl verwendet. Die aufgemalte Neigung entspricht selbstverständlich der Steigung, die oberhalb des einstigen Bahnübergangs über die Landstraße erreicht wird, und in der Talwärtsrichtung ebenso.

 
Jetzt sieht es doch schon nach Eisenbahn aus! Kilometertafel, Neigungsanzeiger (hinten rechts vom Gleis vor dem Baum) und erstes Warnkreuz stehen schon (der Schnellzement wirkt!), das zweite folgt sogleich. Foto: Albrecht Ludwig

Die Kilometertafel ist natürlich neu und sieht so aus, wie es heutige moderne Kilometertafeln an ICE-Strecken wie Regionallinien tun. Das dient der Aufmerksamkeit für das Denkmal (und für eine moderne Bahn). Der Beton-Vierkantpfahl stammt aus dem üblichen, aber schon vor gut 50 Jahren auch an den Zweigstrecken wie auch der Bottwarbahn standardmäßig und massenhaft verwendeten Bauteilsortiment der Bundesbahn und ist somit völlig stilecht. Wenn wir schon ein Bahndenkmal einrichten, nehmen wir auch für die Beschilderung bahntypische Elemente und keine Bauteile aus dem Straßenverkehrsbereich. Außerdem unterscheidet sich diese Schilderkombination schon von weitem von allen anderen Hinweisschildern - das soll sie auch! Was noch fehlt, ist ein passender Kilometerstein (begrifflich exakt: Hektometerstein) "namens" 13,3, der einst nur eine Gleislänge vom Bahnübergang entfernt Richtung Heilbronn links des Gleises stand. Der von in Aussicht genommen gewesene Neuproduzent ist leider kurzfristig abgesprungen. Wir werden uns auf die Suche nach einer Alternative machen.

Was der Denkmalsstandort sehr gut zeigt - und auch uns selber nochmals sehr klar gemacht hat: Es ist die geringe Breite des Planums des Bahndamms, also seiner Oberfläche. Das Gleis passt mit sehr wenig Vor-Kopf-Schotter (d.h. vor dem Ende der Querschwellen) gerade so auf den Damm. Es gibt nicht einmal einen schmalen Randweg als Abschluss der Schotterkrone, der Schotter purzelt also recht schnell seitlich hinunter (bitte deshalb das Gleis nicht seitlich und nicht von der Seite betreten). Was diese sparsame Bauform aussagt? Es ist die enorme Ersparnis an Erdbauarbeiten, Tiefbaukosten, Schottervolumen und laufender Meter Schwellenmaterial, die durch die Wahl der Schmalspur seinerzeit beim Gewerk "Tiefbau und Gleisbau" erzielt wurde (und bei der Inanspruchnahme der Grundstücke). Deutlicher lässt sich der maßgebliche damalige Vorteil der Schmalspurbahn nicht aufzeigen. Dies war preisgünstige, sparsame und vor allem rentable Infrastruktur für den ländlichen Raum - mit der Leistungsfähigkeit einer normalspurigen Bahn, und rentabel dank der Anwendung der Schmalspur, weil die rechnerischen Betriebskosten, sprich Abschreibung, nicht mit zu hohem Bauzins belastet wurden. Man fühlt sich an die heutige Thematik erinnert, wo es auf dem "flachen" Land um Themen wie Nahversorgung oder Internet geht. So liefert das neue Denkmal ein anschauliches Beispiel, wie clever unsere Altvorderen vor 120 Jahren eine sehr ähnliche Aufgabe mit Bravour lösten.

Wo liegt das neue Denkmal? Es befindet sich nördlich Oberstenfeld links der Landstraße 1100 nach Beilstein, kurz vor Ortseingang Beilstein - nicht zu übersehen.

Warum liegt es gerade dort? Weil wir für unsere Kleindenkmale nur ganz genau solche Standorte wählen wollen, wo einst die Bahn fuhr. Schließlich wollen wir einen didaktischen Effekt erreichen. Das gelang bereits während unserer Arbeiten vor Ort - eine Auswahl der Kommentare von Passanten: "Ach, da ist die Bahn gefahren - wir kennen diesen Damm schon immer, aber wussten das nicht" - "Das ist aber schön, was ihr da macht, das Zügle habe ich noch fahren gesehen" - "Warum wird das nur so kurz, nach da hinten hat es doch noch mehr Platz" - "Schade, dass das nur ein Denkmal gibt, wir haben jetzt geglaubt, da wird endlich für den modernen Zug gebaut."

Da wir kein Verein sind: Wenn Sie Interesse haben, unterstützen Sie bitte das Vorhaben weiter mit einer Spende an die Gemeinde Oberstenfeld, die freundlicherweise die Spendenbescheinigungen ausstellt:

Stichwort: Tourismusförderung – Eisenbahn-Kleindenkmal Gemarkung Oberstenfeld.
Bankverbindung: Kreissparkasse Ludwigsburg DE29 6045 0050 0004 0061 10       
SOLADES1LBG   Bitte geben Sie auf der Überweisung Ihre Anschrift an.
Siehe dazu auch unseren Handzettel (PDF).


Bahndenkmal Beilstein | Rollschemel am ehemaligen Bahnhof 
Güterwagen huckepacke
Standort: Ecke Bahnhofstraße/"Alte Bahn"
Zum 100-Jahre-Jubiläum der Bottwarbahn 1994 wurde dieses Kleindenkmal von uns eingerichtet, mit Hilfe der Stadt Beilstein, des Vereins Öchsle-Schmalspurbahn und des Vereins Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen. Diese überließen uns den Rollschemel und den Normalspur-Radsatz. Die Rollschemel dienten zum Transport der großen Güterwagen der Normalspur auf der Schmalspur, so auch auf der Bottwarbahn. Der Rollschemel ist auf dem Netz der Schmalspurbahnen der Bundesbahn in Württemberg im Einsatz gewesen, zu dem auch die Bottwarbahn gehörte. Der Radsatz auf dem Rollschemel symbolisiert einen Güterwagen. - Hinweis zur Bezeichnung: In der Technikszene werden diese speziellen Schmalspur-Hilfsgestelle meist als Rollböcke bezeichnet. Bei den staatlichen Schmalspurstrecken in Württemberg - vom König bis zur Bundesbahn - waren diese Kleinfahrzeuge jedoch ausschließlich als Rollschemel bekannt, sowohl im offiziellen Schriftverkehr wie im Sprachgebrauch der Eisenbahner. Der Ausdruck Rollbock war unbekannt. Auf der Infotafel, welche die Stadt Beilstein angebracht hat, ist daher auch vom Rollschemel die Rede.

 
Kleindenkmal am ehemaligen Bahnhofsgelände Beilstein


Seit 14. Juni 2016: Neue Serie von Informationstafeln
"Bahnrundgang" in Beilstein eingeweiht
Vier markante Punkte um den einstigen Bahnhof

In Beilstein vor der alten Bahnhofstreppe: Die Initiatoren und Spender präsentieren eine der neuen Infotafeln. Vier davon finden sich nun um das einstige Bahnhofsgelände: am südlichen und nördlichen Ende des Fußweges "Alte Bahn", als zentrale Tafel mit Lageplan an der Ecke Bahnhofstraße/Heerweg/Dammstraße, sowie rechts der Dammstraße am ehemaligen Eisenbahner-Dienstwohngebäude, heute Steuerberater Kaufmann und Wottawa. Die vier Tafeln beschäftigen sich journalistisch-informativ mit folgenden Blickwinkeln: dem Rollschemelbetrieb, der Bedeutung der Bahn für den Tourismus in Beilstein, mit der Rolle als Arbeitgeber für Beilstein sowie dem Charakter als Bahnknotenpunkt des Bottwartal-Schozachtal-Netzes mit Lokomotivstation. Bürgermeister Patrick Holl sowie die ehrenamtlichen Akteure H.-J. Knupfer und Oliver Kämpf würdigten die Aufstellung der Tafeln, die kein trockenes Wissen und (an einer solchen Stelle) unnötig detailgenaue Faktenauflistungen vermitteln, sondern in erster Linie als Appetitmacher für weiteres Interesse der Betrachter dienen sollen.

Zwei zusätzliche Tafeln stehen in der Albert-Einstein-Straße nach der Stadthalle auf Höhe des Sportplatzes sowie am Scheitelpunkt der Bahn an der Landstraße nach Auenstein. Die beiden letzteren Tafeln gehören formal nicht zum "Bahnrundgang" innerhalb von Beilstein, sondern bilden bereits weitere Bausteine für die nach und nach entstehende durchgehende Beschilderung des Bahnwanderweges Marbach - Beilstein - Heilbronn. Auf dem Foto ganz rechts der Beilsteiner Alt-Eisenbahner Erhard Kunz, der 1968 als Lokheizer für die letzten Betriebsmonate der Bottwarbahn einsprang. - Wir danken allen Spendern - sie sind auf den Tafeln genannt - und der Stadt Beilstein für die engagierte Unterstützung. Wo die Tafeln stehen, entnehmen Sie dem Lageplan Beilstein (Pdf). Die Standorte aller Tafeln, Kleindenkmale und Relikte insgesamt finden Sie im  Übersichtsplan (Pdf). Und warum zeigen wir die Tafeln selbst nicht im Internet? Weil wir wollen, dass Sie die schöne Gegend zwischen Marbach, Beilstein und Heilbronn besuchen!  


Beilstein bis Markung Auenstein | Möglichkeit: Einrichtung eines Bahnlehrpfades hinter dem nordwestlichen Ortsrand, schrägt gegenüber der Pontault-Combault-Straße
Die Bahntrasse in dem westlich gegen Auenstein verlaufenden ehemaligen Gleisbogen liegt brach, seitdem etwa 1995 der Radweg entlang der Landstraße 1100 auf deren Südseite verlegt wurde, um die zweimalige Querung der Landstraße durch den Bahndammwanderweg zu vermeiden. Der Wanderweg war 1975 vom Schwäbischen Albverein (SAV) unter Georg Fahrbach und Heiner Weidner auf der ganzen Trasse zwischen Heilbronn und Steinheim eingerichtet worden. Es bietet sich an, auf dem genannten Abschnitt nun einen Bahnlehrpfad vorzusehen:

- Zur Erinnerung an die Leistung des SAV durch Umwidmung der Bahntrasse als Wanderweg, ohne die heute die Trasse wahrscheinlich auf weiteren Abschnitten nicht mehr existieren würde
- Zur Erinnerung an die Bottwarbahn und ihr Wesen als erste staatliche Schmalspurbahn in der eigenständigen Bauweise von 750 mm Schmalspur, wie sie als Vorbild für fast das ganze staatliche Lokalbahnnetz in Württemberg hätte dienen sollen
- Als heimatkundliches Relikt mit der Besonderheit des Beilsteiner Sattels, der beiden größten Steigungsabschnitte der Bottwarbahn (Neigung 1:40, d.h. 25 Promille - wesentlich steiler als die Geislinger Steige)
- Zur Dokumentation der enormen Leistungsfähigkeit und Effektivität des Systems staatlichen Lokalbahnen Württembergs
- Zur Demonstration der wirtschaftlichen, ökonomischen, der Landschaft angepassten Bauweise der Lokalbahnen zu Königs Zeiten
- Zur Bewahrung der typischen Gleisbauform der staatlichen Lokalbahnen in Württemberg, die heute andernorts schon fast verschwunden ist und mittelfristig ganz verschwinden wird
- Als didaktische Einrichtung zur Demonstration der Sicherheit des Verkehrsmittels Eisenbahn und seiner Kommunikationswege, am Beispiel der Beschilderung für die Wegübergänge, mit Pfeiftafeln, Einschaltkontakt und Überwachungssignal sowie Telegrafenleitung

Siehe hierzu unser Infoblatt (Pdf-Datei) und unsere grafische Darstellung dazu (Datenblatt). Die Ausführung hängt von Zusagen der Kommunen ab. Im Wesentlichen geht es um die so gesehene Problematik der Zugänglichkeit für Besucher, die vom Radweg südlich der L 1100 kommen. Vorläufig ist daher vorgesehen, als ersten Schritt lediglich ein Musterstück bzw. einen ersten kurzen Abschnitt auf Markung Beilstein auszuführen. Dies wird hinreichend Arbeit bedeuten. Dabei wird es sich um ein Erinnerungsstück auf dem Wanderweg des Albvereins handeln, nicht um eine eigenständige kleine Touristenattraktion. Daher wird für ein erstes Stück die bisherige Zugänglichkeit im Rahmen des bestehenden Wanderweges genügen.
Die Ausführung muss ehrenamtlich und über Spenden erfolgen (über die Ortsgemeinde, da wir keine steuerbegünstigte Organisation sind und diesen Aufwand auch nicht vorhaben). Es liegen uns bereits erste Spendenzusagen vor, so über die Kosten für die Beschaffung von 100 Metern Schmalspurgleis. Wir bedanken uns dafür sehr.

    
Das Trassenstück im Einschnitt zwischen Markungsgrenze Beilstein/Auenstein und L 1100 - bisher fast undurchdringlich zugewachsen - wurde bereits kurzerhand begehbar gemacht. Immerhin handelt es sich nach wie vor um einen offiziellen Verkehsweg in Form des Wanderweges des Albvereins


Bahndenkmal bei Ilsfeld | Dreischienenweiche aus Talheim 
Zwei Bahnen - ein Gleis
Ein "wanderndes" Relikt 


Hinter Ilsfeld, wo die Bahntrasse durch die Lauffener Straße unterbrochen wird und der Wanderweg unter der Straßenbrücke hindurchführt, liegt dieses Relikt: ein Stück einer der einstigen Drei-Schienen-Weichen aus dem Bahnhof Talheim. Eine provisorische Infotafel erläutert Sinn und Herkunft des Bauteils. Der aktuelle Standort, an dem das Weichenteilstück seit Jahrzehnten liegt, ist für seinen substanziellen Erhalt sehr ungünstig. Daher wäre es wünschenswert, die Weiche könnte auf Markung Talheim zurückkehren, wohin sie ihren historisch-funktionalen Bezug hat: Dort war sie in Verwendung. Das Drei-Schienen-Gleis der Bottwarbahn - als sehr markante und seltene Einrichtung - gab es nur zwischen Heilbronn und Talheim.

Übersicht aller bisherigen Kleindenkmale, Infotafeln und Relikte: Pdf
 

 
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