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16. Dezember 2020 | Marbacher Zeitung | Stellungnahme zum Nahverkehrsplan Steinheim - Schon nach dem Geschmack der Stadt Marbach wurde beim Entwurf zum neuen Nahverkehrsplan im Landkreis Ludwigsburg ein Punkt vergessen: die Bottwartalbahn. Deshalb appelliert die Kommune daran, die mögliche Reaktivierung der Strecke in dem 500-Seiten-Werk als ÖPNV-Angebot der Zukunft nicht zu vergessen. Diesem Beispiel ist am Dienstag der Steinheimer Gemeinderat gefolgt. Das Gremium schloss sich komplett dem Antrag der Grünen an, das Großprojekt im Kapitel mit den Zukunftsvisionen zu berücksichtigen. Zudem will die Verwaltung ebenfalls auf Wunsch der Grünen prüfen, ob es noch Defizite beim Übergang von der S-Bahn zum Bus gibt, um dann gegebenenfalls die Schwachstellen im Fahrplansystem anzumahnen.„Ein Nahverkehrsplan ist dann gut, wenn die einzelnen Verkehre aufeinander abgestimmt sind, also Schiene und Busverkehr“, hatte zuvor Fraktionssprecher Rainer Breimaier erklärt.| Weiterlesen in der Marbacher Zeitung. 15. Dezember 2020 Auf dem Rest des ehemaligen Bahngeländes in Beilstein soll ein Altersheim entstehen. Stadtverwaltung und Gemeinderat sind sich hier einig.Siehe Meldung Marbacher Zeitung vom 21.10.2020. Die Bürgeraktion Bottwartalbahn hat Sinn und Zweck einer ortsnahen Haltestelle einer Stadtbahn für Beilstein und die Notwendigkeit eines Schiene-Bus-Knotens seit 2017 in ihren öffentlichen Vorträgen dargelegt. Auch der Stadtverwaltung Beilstein wurde dies vorgestellt. Oben | Gelb: Bahnvariante im Flächennutzungsplan. Rot: Variante der Bürgeraktion. Oben | Beispiel für die mögliche Ortsdurchfahrt mit zentraler Haltestelle am alten Feuerwehrhaus und weiterer Trassierung (kurzzeitig als "Straßenbahn") Richtung Schule und ZOB. Diese Möglichkeit fällt weg, wenn das Gelände am alten Feuerwehrhaus nun so bebaut werden soll, dass auch der städtische Grünstreifen am westlichen Ende des Geländes mitverkauft wird, der bisher noch als Bahntrasse hätte dienen können. Oben | Inzwischen hat sich herausgestellt, dass bereits 1998 im Auftrag des Landkreises Ludwigsburg das Ingenieurbüro Bender & Stahl genau diese Variante ebenfalls vorgeschlagen hatte. Damals sollte der Endpunkt allerdings südlich vor der Schule liegen, da noch keine Weiterführung nach Heilbronn vorgesehen war. Dieser Einblick zeigt, dass die Anregung der Bürgeraktion auch ingenieurtechnisch nicht auf Probleme stieße. Der damalige Bürgermeister Henzler hatte (kraft Schreibens in den Planungsakten) "keine Einwände" gegen diese Trassierung. Noch ist nicht klar, wohin der Abstellplatz der Bahnbusse verlegt werden soll, die bisher auf dem alten Bahngelände parken. Erst wenn die Gemeinde dem Busunternehmen eine neue Fläche zur Verfügung stellt, kann auf dem alten Gelände Baurecht hergestellt werden. Eine neue Fläche für die Busse zu finden ist nicht einfach, vor allem wenn keine hohen Kosten für die Gemeinde anfallen sollen. Würde eine Bahn eingeführt, entfiele grundsätzlich die Notwendigkeit für diesen Abstellplatz, weil dann der Hauptverkehr in der Längsachse des Tales auf die leistungsfähigere Bahn überginge. Wenn eine Tangentialortsdurchfahrt für die Bahn nicht mehr möglich ist, muss allerdings der ZOB Beilstein weiterhin wie bisher mit zahlreichen großen Bussen aus Heilbronn angefahren werden, so dass die Bahn nur ihren halben Nutzen entfalten könnte. Damit ist auch weiterhin ein dauerhafter Busabstellplatz nötig. Auch die "Elterntaxis" bleiben so erhalten. 13. Dezember 2020
25. November 2020 | Großbottwar: Eindeutiges Votum zur Schiene Stellungnahme der Großbottwarer Gemeinderatsfraktion zur Reaktivierung der Bottwartalbahn Großbottwar, den 25.11.2020 | Die Fraktionen des Großbottwarer Gemeinderats. Quelle: Gemeinde Großbottwar Marbacher Zeitung, 17. November 2020 (Auszug - komplette Fassung in der Druck-/Internetversion) Stadtbahn-Experte widerspricht Bürgermeister Eine Lanze für eine reaktivierte Bottwartal- und Schozachtalbahn bricht der Schienenverkehr-Experte Hans-Joachim Knupfer. Er widerspricht dem Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch, der die Realisierung einer Stadtbahn durchs Bottwartal auch nach der Fahrgast-Potenzialanalyse des Verkehrsministeriums aufgrund der unwahrscheinlichen Wirtschaftlichkeit für problematisch hält. Halten Sie die Fahrgast-Potenzialanalyse auch für Augenwischerei? Nein. Die Zahl von 15 000 Fahrgästen täglich zwischen Marbach und Heilbronn ist realistisch. Natürlich hat Herr Bartzsch recht, wenn er sagt, da sind die jetzigen Busnutzer mit drin, aber die Erfahrung zeigt: Bei anderen reaktivierten Strecken liegen sie später um ein Doppeltes höher, wenn die Bahn erst einmal in Betrieb gegangen ist. Wenn ich ein leistungsfähiges Angebot haben will, dann brauche ich die Schiene. Wenn es allein auf Bottwartaler Seite jetzt schon im Bus rund 7000 Fahrgäste hat, wird das Wachstum letztlich nicht so groß sein, um insgesamt auf 15 000 Passagiere auf der Strecke nach Heilbronn zu kommen. Könnte das nicht in der Kosten-Nutzen-Bewertung das Aus bedeuten? Man setzt solche Zahlen erst einmal niedrig an, weil man sich am bestehenden Bus-Angebot orientiert und sich hinterher nicht sagen lassen will, man habe zu hoch kalkuliert. Aber es gibt durchaus auch Fälle, in denen sich das Aufkommen verdrei- oder vervierfacht. Wichtig ist vor allem der Faktor Zeit: Wer heute von Heilbronn nach Marbach kommen will, fährt mit Zügen, die über Ludwigsburg verkehren, schneller als mit dem Bus über Beilstein nach Marbach. Wenn die Bottwartal-/Schozachtalbahn fährt, ist man damit entscheidend schneller, pünktlicher und muss nicht in Beilstein umsteigen. Die Stadtbahn war im Sommer noch bei einer Machbarkeitsstudie durchgefallen. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie mit neuen Parametern jetzt die Kosten-Nutzen-Hürde meistert? Ich kann natürlich keine Spezialvorhersage geben, aber generell gilt: Bei verschiedenen Studien kommen unterschiedliche Ergebnisse heraus. Wir lagen im Laufe der Jahre mit 0,9 auch schon knapp unter dem notwendigen Wert von 1,0. Es gibt viel Spielraum, je nachdem, was herauskommen soll. Man kann solche Untersuchungen massiv beeinflussen. Wie ist das möglich? Man kann zum Beispiel die Betriebskosten niedrig halten, wenn der Fahrplantakt entsprechend gewählt wird. Es gibt eine riesige Streubreite bei solchen Ergebnissen. Der Angebotsplaner des Landes Baden-Württemberg hat im Ilsfelder Gemeinderat gesagt, er erwarte einen Faktor von 2,0. Das Land will auch diese Bahn – die Voraussetzungen sind also so günstig wie noch nie, zumal die Vorgaben des Bundes für standardisierte Bewertungen bisher so waren, dass die Reaktivierung solcher Bahnen als zu teuer erscheinen sollte. Dabei ist man politischen Zielen gefolgt. [...] Eine Bahn bietet zwar Komfort, aber wie viel ist sie mit Zubringerbussen wert, wenn durch das Umsteigen viel Zeit verloren geht? Das kombinierte System mit kleineren Zulieferbussen und Schiene hat sich bewährt. Es ist für alle ein Gewinn, wenn ich mit einem solchen Bus näher am Wohngebiet abgeholt werde und pünktlich losfahre. Wenn die Nutzer erst mal in der Bahn drin sind, merken sie, dass sie richtig schnell vorwärtskommen. Der Bus, der heute durchs Bottwartal fährt, ist demgegenüber so langsam wie die Bahn vor 60 Jahren. [...] Die Stadtbahn zu bauen ist eine historische Chance. Das teilen die SPD-Fraktionen der Kreise Ludwigsburg und Heilbronn unisono der Öffentlichkeit mit. Sehen Sie es genauso? Ja. Ich schlackere mit den Ohren, wenn ich sehe, wie misstrauisch noch immer manche Bürgermeister sind. Die Gegner der Stadtbahn von Marbach nach Heilbronn – insbesondere der Ludwigsburger Kreis-CDU-Fraktionsvorsitzende Manfred Hollenbach – sollten sich zurückhalten und den Geist des Fortschritts walten lassen. Stadtbahnsysteme werden inzwischen weltweit eingeführt. Der „Spurbus“ aus den 1970er-Jahren, heute noch das Lieblingsprojekt von Herrn Hollenbach, ist ein alter Hut.
Das Gespräch führte Oliver von Schaewen. Der TramTrain Bottwartal als Rundfunkthema
Dem Radiosender SWR 4 gefällt der Ansatz der Bürgeraktion Bottwartalbahn mit dem TramTrain als künftiges nachhaltiges Verkehrsmittel so gut, dass er das Projekt als Musterfall in seine Themenreihe "Wie wollen wir leben?" aufgenommen hat (Link). Der SWR begleitet damit die gleichnamige Themenwoche im ARD-Fernsehen. - Bereits am 5. Oktober 2020 hatte SWR 4 das Thema aufgegriffen, anlässlich des Vororttermins der Bürgeraktion Bottwartalbahn in Marbach (Link). [www.swr.de -> Bottwartalbahn] Land stuft Nahverkehrsprojekt positiv ein
Das Projekt der Bottwartalbahn, dem möglichen Bahnstreckennetz zwischen Heilbronn, Beilstein und Marbach, besitzt eines der größten Fahrgastpotenziale im Land. Laut Mitteilung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg gehört dieses Reaktivierungsprojekt in die Kategorie ‘Sehr hohes Nachfragepotenzial‘. Dies ist die höchste mögliche Einstufung. Die Bottwartalbahn wird dort an zweiter Stelle von zwölf denkbaren Bahnlinien dieser Einstufung gehandelt. Damit nimmt das Netz von Beilstein unter den 42 insgesamt voruntersuchten Vorhaben beinahe den höchsten Rang ein, was die grundsätzliche Aussicht auf hohe Nachfrage angeht. Die Bürgeraktion Bottwartalbahn sieht sich nicht überrascht, sondern in ihrer Einschätzung bestätigt: „Wir haben schon vor zwei Jahren durch eigene Zählungen und Berechnungen ermittelt, dass heute schon alleine auf einem Streckenast mindestens 5000 Fahrgäste unterwegs sind“, sagt Hans-Joachim Knupfer (Leonberg) von der Bürgerinitiative. Auf beiden Streckenästen nördlich und südlich von Beilstein kämen somit bereits heute rund 10 000 Fahrgäste zusammen. Damit liege die Bahnverbindung zwischen Schozachbecken und Bottwartal sehr weit über der vom Land genannten Quote von mindestens 1500 Fahrgästen am Tag, die bereits als „sehr hohes Potenzial“ gilt. Knupfer: „Wenn dort in Zukunft eine Bahn statt Omnibussen fährt, wird die Fahrgastzahl nochmals massiv ansteigen – denn damit gewinnt man echte Umsteiger vom Auto.“ Oliver Kämpf (Beilstein) von der Bürgeraktion verweist darauf, auch die große Streckenlänge von rund 30 Kilometern werde dazu beitragen, dass die Zahl der Pendlerkilometer, die künftig dank Schiene klimafreundlich unterwegs sein könnten, stark positiv zu Buche schlage: „Das stärkt die wirtschaftliche Ökobilanz unseres Projekts.“ Kämpf betont, dass das Thema Schozach-Bottwar-Netz besonders gute Chancen habe, weil durch die Kommunen bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden sei. Die müsse nun auf die aktuellen Richtlinien des Landes angepasst werden, was den Nutzen-Kosten-Faktor angehe. Außerdem biete das Ministerium einen besonderen Anreiz: Wer bald einen Förderantrag stelle, für den übernehme das Land sogar die Betriebskosten. Oliver Kämpf: „Da gilt das Windhundprinzip – jetzt müssen die Landkreise Heilbron und Ludwigsburg schnell sein.“ Der Antrag gehe zunächst sogar, ohne dass eine Studie abgewartet werden müsse. Wer zuerst komme, zeige damit auch dem Land, dass ihm das Thema wichtig sei. Besser als jetzt könnten die Chancen nie mehr kommen. Das Schozach-Bottwar-Bahnnetz biete endlich auch eine Perspektive für eine dringend nötige „Süd-Straßenbahn“ in Heilbronn. Zusatzinfo Die Baukosten für das Gesamtnetz seien zwar sicherlich hoch, aber die Förderung bis zu 90 Prozent, sogar für die Planungskosten, mildere die Einzelbeträge für die einzelnen Kommunen massiv. „Ein Kanalsanierung macht und stemmt eine Gemeinde auch mal, das ist im Verhältnis nichts anderes“, erklärt Nahverkehrskenner Knupfer. Der große Vorteil der Stadtbahn läge darin, dass sie viel günstiger zu bauen sei als eine vergleichbare Eisenbahnstrecke, aber praktisch gleich leistungsfähig wäre. Die Stadtbahn benötige nicht mehr Breite als eine Busspur, und das Gleis könne sogar begrünt werden. Bei der Bottwartalbahn komme als enormer Vorteil dazu, dass das Stadtbahnnetz in Heilbronn bereits vorhanden sei. So ergebe sich neben vielen Synergien und Kosteneinsparungen eine für die Pendler sehr praktische Durchbindung bis in die City und weiter ins Industriegebiet Richtung Neckarsulm – „so etwas kann nur die Stadtbahn bieten“, so Oliver Kämpf. Auch für den Tourismusverkehr werde die Bahn in der malerischen Weinbaugegend eine echte Alternative und Attraktion bilden. Der Bus als Plus Durch die neue Arbeitsteilung zwischen Schiene und Bus könne das Busnetz auf kürzere Zubringerlinien mit kleineren Einheiten umgestellt werden. Kleinere Busse könnten die Wohngebiete besser erschließen und bereits heute elektrisch fahren. Damit werde auch der Busverkehr, der in der heutigen Form überlastet und zu unflexibel sei, für viele Neukunden attraktiv. Dieses Prinzip habe sich bei allen neuen Schienenstrecken bewährt, gerade auf dem flachen Land, und komme bei den Fahrgästen gut an. Hans-Joachim Knupfer: „So machen wir auch den Bus zum echten Sympathieträger und Gewinner.“ Außerdem werde die Bottwartalbahn beide Regionen zwischen Heilbronn und Marbach umsteigefrei verbinden, ein großer Fortschritt gegenüber dem heutigen Nahverkehr. https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/landes-offensive-zur-reaktivierung-stillgelegter-bahnstrecken/ Presseinfo der Bürgeraktion Bottwartalbahn als Pdf Zustimmung aus allen Richtungen Stadtrat Jochen Biesinger (Marbach) zeigte am Beispiel der S-Bahn nach Backnang auf, dass diese Verkehrsachse eigentlich nicht nach Backnang hätte durchgebunden werden müssten, sondern nach Beilstein. Selbst bei der vielgerühmten Schönbuchbahn lasse das Fahrgastaufkommen nach den ersten Kilometern rasch nach. Im Bottwartal werde das anders, wenn man auch Richtung Heilbronn denke: "Wir haben im Busverkehr heute schon 5000 Fahrgäste, das werden bei der Schiene noch viel mehr." Nico Weinmann, Landtagsabgeordneter für den Kreis Heilbronn, beschwor den günstigen politischen Rahmen, was die Fördermöglichkeiten durch Bund und Land angehe: "So gut wie jetzt bekommt es das Projekt nicht mehr - jetzt ist die beste Chance!" Joachim Weller, Altbürgermeister von Untergruppenbach, lobte das Projekt: "Die Verwirklichung wäre für die Menschen in unseren beiden Tälern ein gewaltiger Segen." Regina Traub (Steinheim) wies darauf hin, dass die Einstufung im Regionalverkehrsplan unter "vordringlicher Bedarf" dem Einsatz der Regionalversammlung zu verdanken sei. Tayfun Tok zeigte sich an den guten Möglichkeiten der Anbindung von Murr interessiert. Hans-Joachim Knupfer als Sprecher der Bürgeraktion fasste zusammen, dass das Projekt zwar sehr gut in das geplante Reaktivierungsprogramm des Landes passen könnte. Es gelte aber nach wie vor die Mahnung von Verkehrsminister Winfried Hermann, dass die Initiative "von unten" kommen müsse, also breit und einhellig von der kommunalen Seite, und da sei nach wie vor mehr Engagement möglich, selbst während man auf offizielle Studien warte: "Für die Stadtbahn nach Künzelsau sind Regionalpolitiker mit ihrem eigenen Bahngutachten zum Minister gefahren, aus dem Bottwartal noch nicht." Radio SWR 4 strahlte am 5.10.2020 eine nachträgliche Ankündigung aus (Link). [www.swr.de -> Bottwartalbahn] TramTrain-System ist groß im Kommen Der Zug in eine sinnvolle Richtung der Verkehrsplanung fährt ab - zumindest in mehr als einem halben Dutzend Regionen in Deutschland. Eine ganze Reihe von Kommunen hat sich bereits in den letzten Jahren für das attraktive und wirtschaftliche Verkehrsmittel TramTrain, sprich Regionalstadtbahn, entschieden. Nun folgt ein ganzer Reigen zukunfsträchtiger Ausbauprogramme für dieses bereits so erfolgreiche und beliebte Verkehrsmittel, das allen anderen "Bahn"systemen ebenso überlegen ist wie den Omnibussystemen - vor allem weil die Stadtbahn flexibler und effizienter ist. Genau wie dies im Kreis Heilbronn sein könnte, wachsen nun in anderen Raumschaften Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken zusammen, aufgegebene Bahnstrecken gehen wieder in Betrieb und neue Strecken kommen hinzu. Das alles ist viel anpassungsfähiger, preisgünstiger und schneller zu haben als eine "S-Bahn" (die Stadtbahn Heilbronn trägt zwar marketingmäßig und etwas irreführend die Plaketten einer "S-Bahn", weil Karlsruhe und sein Umland keine wirkliche S-Bahn hat und auch nicht braucht, aber de facto ist es eine Zweisystem-Stadtbahn, also der TramTrain). Die Städte und Kommunen, die nun aktuell an die Einführung von Stadtbahnsystemen gehen, diese erweitern oder auf den Zweisystembetrieb übergehen, sind z.B. Regensburg | Erlangen | Stadtbahn Neckar-Alb Reutlingen/Tübingen/Zollernalbkreis | Straßenbahn Bremen Wichtig ist dabei die gemeinsame Ausgangslage, dass der Busverkehr längst überfordert ist und die zukünftigen und zusätzlichen Verkehrsleistungen nicht mehr als das Hauptverkehrsmittel erbringen kann (die Ursache liegt in der Zerstörung der einst bestehenden leistungsfähigen Bahnverbindungen vor 35 oder 50 Jahren - im Schauspiel würde man vom "retardierenden Moment" sprechen). Der Busverkehr ist daher auch nicht attraktiv genug, dass er noch weiteres Potenzial erschließen könnte. Dies ist im Bottwartal und im südlichen Stadtverkehr Heilbronn ebenfalls so. Autofahrer steigen auf Bahnen um, nicht auf Busse. Wenn einige davon doch den Bus nehmen, ist der Busverkehr sofort noch mehr überlastet - denn die Bahn hat wesentlich mehr Kapazität. Jetzt werden die Fahrzeuge gekauft Die mit Abstand bisher größte Fahrzeugflotte für TramTrains wurde aktuell ausgeschrieben - dies zeigt den immensen (Nachhol-) Bedarf in Mitteleuropa an zeitgemäßen Verkehrsachsen unabhängig vom Auto, vom Straßenverkehr, von Gummiabrieb und vom Versuch, Massenverkehre weiterhin mit kleinräumigen Einheiten wie Bussen bewältigen zu wollen, egal wie sie angetrieben werden: Ausschreibung für Deutschland | Darstellung für Österreich. - Es ist logisch, dass Kommunen, die sich rechtzeitig an Bestellungschargen anschließen, dabei große Preisvorteile erreichen. Dass das Entstehen von TramTrain-Systemen auch weitere Nachbarkommunen darauf bringt, die Vorteile dieses Verkehrssystems gerade für den regionalen und ländlichen Raum zu erkennen, zeigen die Anregungen unserer Partnerorganisation Bürgeraktion Unsere Schwarzwaldbahn, siehe Rubrik Stadtbahnnetz für Kreis Böblingen.Inzwischen haben der Altbürgermeister von Nagold, Dr. Rainer Prewo, und die Landräte von Böblingen (Roland Bernhard) und Calw (Helmut Riegger) den Vorschlag der Bürgeraktion aufgegriffen, weil sie die Vorteile der guten örtlichen Erschließung durch eine Regionalstadtbahn (besser als der Bus) erkannt haben, ebenso die günstige Eigenschaft, dass sich eine Regionalstadtbahn in den bestehenden Siedlungs- und Landschaftsstrukturen gut und zentral, schonend und relativ unauffällig unterbringen lässt. Rainer Prewo bringt gar die Möglichkeit einer Verlängerung nach Altensteig ins Spiel (Leserbrief). Das ist beachtlich, weil die Fahrgastzahlen beim Bottwartalnetz wesentlich höher liegen würden als auf den meisten anderen geplanten Verbindungen. Auch der Staat kann seine Zuschüsse aber nur einmal ausgeben. Vorschau: 2. und 3. Oktober 2021 | Modellbahn-Ausstellung Schmalspur-Expo in Amstetten bei Geislingen/Steige. Treppe im Weinberg am Überweg repariert
Die Mitarbeiter der Bürgeraktion Bottwartalbahn schreiben nicht nur Bücher oder werben in der Politik für die Schiene: Zur Abwechslung gehörten im Mai und Juni 2020 Maurerkelle, Spitzhacke, Baueimer und Bohrmaschine zu den eingesetzten Geräten. Am Fußwegübergang in Kilometer 0+916 der Bottwarbahn, Markung Marbach Neckarhälde, waren die Trittstufen schadhaft, die zuführende Treppe stark mit Lehm zugesetzt und vor Bewuchs kaum mehr begehbar. Also wurde die Weinbergtreppe von Efeu, Sträuchern und zahlreichen Kilogramm Erdreich befreit, Trittsteine aufgerichtet, teils festbetoniert und alle weiterhin rutschigen Stellen hernach leicht mit Splitt bedeckt. Die stark abgebröselte Betontreppe direkt oberhalb des Fußweg-Bahnübergangs, Teil der Bahnanlage und ein Relikt der hier damals neuen Streckenführung von 1939, und ihre Flügelmauer wurden per Schalung und Betonauftrag instandgesetzt, soweit das ohne Anschluss für Druckwasser und Netzstrom mit einfachsten Mitteln möglich war. Rund 120 Kilogramm an Material - Sand, Zement, Wasser, Splitt - und die "Baustelleneinrichtung" mussten "auf dem Buckel" angeschleppt werden, denn diese Örtlichkeit hoch im Weinberg ist durch keine Straße zugänglich, nur über einen Fußpfad und die steile Wengertstaffel. Somit ist diese malerische Stelle sicherer als zuvor erreichbar. Der Zuweg bleibt eine klassische Wengerterstaffel, für die gilt: Betreten auf eigene Gefahr. Robustes Schuhwerk, Trittsicherheit und Vorsicht nötig - sehr schmale und enge Stufen, und nicht immer sind alle Steine fest. Aber diese Bauausführung ist in Württemberg seit mehr als 500 Jahren bewährt ...
Ilsfeld, Auenstein, Schozach und die Bottwarbahn 'Schienen im Schozachtal - 120 Jahre Bottwartalbahn nach Ilsfeld'Rückblick auf die Veranstaltung | Schmalspur-Modellbahnschau | 26./27. Oktober 2019
'Reaktivierung jetzt! - Zabergäu- und Bottwartalbahn'Rückblick auf die Veranstaltung des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) am 16. Oktober 2019 in Lauffen Gerhard Schnaitmann, ehemaliger Angebotsplaner der Landesnahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, Matthias Lieb, Landesvorsitzender des VCD, Joachim Esenwein, Sprecher der Bürgerinitiative für die Zabergäubahn, Hans-Martin Sauter, Vorstand des Regionalverbandes Heilbronn/Hall/Hohenlohe des VCD, und Hans-Joachim Knupfer von der Bürgeraktion Bottwartalbahn waren auf Einladung von Sauter gekommen und stellten in Reden ihre Vorhaben und Standpunkte vor. Aus Heilbronner Sicht handelt es sich bei den möglichen neuen Zweiglinien der Stadtbahn Heilbronn rein von der Marketingbezeichnung her um 'S-Bahnen'. De facto geht es um einen Stadtbahnbetrieb auf einer komplett vorhandenen, rechtlich betriebsfähigen Eisenbahnstrecke (Zabergäu) und um den Neubau einer formalen Straßenbahnstrecke (Bottwartalbahn) auf gesondertem oder eigenem Bahnkörper. Drittes kurz vorgestelltes Projekt war die Idee einer regulären Reaktivierung der Krebsbachtalbahn Neckarbischofsheim - Hüffenhardt, die derzeit nur als Touristikbahn in Betrieb steht. Dafür bräuchte es einen kurzen Neubauabschnitt nördlich von Bad Rappenau, damit die Stadtbahn Heilbronn auch direkt ins Krebsbachtal fahren könne. Knupfer legte dar, dass die Bottwartalbahn zwar das umfangreichste Projekt wäre, aber die höchste und wirtschaftlichste Auslastung an Fahrgästen in Aussicht habe. Gerhard Schnaitmann betonte, aus jeweiliger regionaler Sicht hätten alle drei Vorhaben eine überzeugende Perspektive. Um sie nicht gegeneinander auszuspielen und den Aufwand überschaubar zu halten, empfahl Schnaitmann für den Kreis Heilbronn einen gemeinsamen Entwicklungsplan in mehreren Stufen. - Bericht der Heilbronner Stimme (Pdf) - Foto: Wolfram Berner Souvenirangebot der Bürgeraktion erweitert Juni 2019 | Großbottwar Die alte Eisenbahnbrücke der Bottwartalbahn in Großbottwar vor Bahnkilometer 8+9 ist im Juni 2019 wieder eingebaut worden. Knapp ein Vierteljahr hatte sie zur Sanierung "Pause" gemacht und weilte dazu bei der Metallbaufirma Stigler in Großbottwar, die alle Metallteile fachgerecht und denkmalschonend auf Vordermann brachte. Ein modernes, höheres Geländer wurde behutsam angefügt, das ästhetisch besser passt als das um 1970 aufgeschweißte Geländer aus Rundrohr. Die Widerlager wurden vom Steinmetzbetrieb Dietl, Steinheim, sorgfältig instandgesetzt. Die Stadt Großbottwar hatte die Sanierung in Auftrag gegeben. Rund 180 000 Euro hat die Kommune in die Aktion investiert. Bürgermeister Ralf Zimmermann (mit Zuglaufschild) lobte die enge, rasche und sehr willige Zusammenarbeit aller Beteiligten an dem historischen Objekt, ob Behörden oder Unternehmer. Die Firma Stigler hat das Bauwerk nicht etwa sandgestrahlt, sondern schonend per Hochdruckstrahler bearbeitet, so dass alle alten gut erhaltenen Lackschichten erhalten bleiben konnten. Auf das Einölen mit einem konservierenden Spezialöl, das auch hinter alle Knotenbleche kriecht, die per Entrostung nicht erreichbar wären, wurde der neue Zweikomponentenlack aufgetragen. Der alte Stahl mit seinem hohen Gehalt an Kohlenstoff sei ungewöhnlich gut erhalten, so Firmenchef Thomas Stigler (zweiter von rechts) augenzwinkernd: "Die Brücke hält jetzt locker wieder hundert Jahre." Die Bürgeraktion Bottwartalbahn durfte bei der Brücke die neuen Infotafeln anbringen, die Thomas Stigler stiftete, und die historische bahnamtliche Brückennummer auflackieren.
31. Mai und 1. + 2. Juni 2019 | Beilstein
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